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Willkommen im Wildbienengarten

Wildbienen im Garten beobachten und sogar schützen, geht das? Ja! Hängt man dazu einfach ein Bienenhotel auf? Nein!  Diese Seite hat das Ziel, die Ergebnisse der Forschung zu erklären und zu zeigen, was sie für den Garten bedeuten. Um das Gärtnern möglichst einfach zu machen, werden viele Wildbienenbeete zum Nachpflanzen präsentiert. Denn die richtigen Blumen zu pflanzen ist die beste Förderung für Wildbienen.

Als BUND-Wildbienenbotschafterin und Naturgartenplanerin ist es mir ein besonderes Anliegen, die Bedürfnisse der Wildbienen und nicht nur der Honigbienen ins Bewusstsein zu rücken. Im Internet gibt es viele Empfehlungen für Bienenblumen. Die meisten nützen nur den Honigbienen und ein paar besonders anpassungsfähigen Wildbienenarten.

Um über 100 Wildbienenarten im Garten zu fördern, muss Forschung in Gartenpraxis übersetzt werden. Diese Seite soll dabei helfen: Sie bietet Hilfswerkzeuge für die Gartenplanung, die Pflanzenwahl, die naturnahe Pflege und den Nisthilfenbau, basierend auf umfangreicher Erfahrung aus der Naturgarten-Praxis.

Neben den Wildbienen warten tausende weitere Tierarten darauf, von Ihnen entdeckt zu werden. Sie sind zu finden in der Rubrik "Käfer&Co". Für diese Tierarten gibt es auch jeweils Tipps zum Gärtnern. Ergänzt wird die Rubrik durch Informationen zur Bedrohung und zum Schutz der Biodiversität. Dort finden Sie auch den Biodiversitätsrechner.

Ich wünsche viel Vergnügen beim Stöbern und hoffe, Sie mit der Begeisterung für die summende Vielfalt vor der Terrassentür anzustecken.

Ein Garten für Netzflügler

Haben Sie schon einmal von Haft gehört, dem Haft? Falls nicht, befinden Sie sich in guter Gesellschaft. 

Die Netzflügelartigen umfassen laut dem Rote-Liste-Zentrum immerhin 119 Arten in Deutschland. Über 90% sind so unbekannt, dass die Gefährdung oder Verbreitung mangels Daten nicht eingeschätzt werden kann.

Bekannt ist die Florfliege als Nützling im Garten. Doch zahlreiche weitere Netzflügler vertilgen ebenfalls Blattläuse, zum Beispiel der Tag-Haft und der Staub-Haft. Dann gehört noch der Ameisenlöwe dazu, und eine kleine Gruppe ganz seltener Tiere: die Schmetterlings-Hafte.

Die Rubrik "Ein Garten für Netzflügler" präsentiert gleich drei Ordnungen im Reich der Tiere (zum Vergleich: Wildbienen sind nur eine kleine Gruppe aus einer einzigen Ordnung).

Auf dieser Seite finden Sie: Faszination Netzflügler: Wussten Sie schon dass...? Die Arten kurz vorgestellt - Ansprüche an den Garten - weiterführende Literatur.

Wussten Sie schon dass...?

  • Kamelhalsfliegen über ein Balzritual verfügen?
  • Schmetterlingshafte ihre Beute mit Hilfe des UV-Lichts orten?
  • Ameisenlöwen nicht nur Ameisen fressen?
  • Florfliegen miteinander durch Vibration des Hinterleibs gegen ein Blatt kommunizieren können?
  • Beim Fliegenhaft auch unbefruchtete Eier schlüpfen können?

Schön und fast ausgestorben - der Schmetterlingshaft

Ein Tier mit zwei Leben - Ameisenlöwe und Ameisenjungfer

Die Florfliege

Der Taghaft

Der Bachhaft

Die Kamelhalsfliege - eine Netzflügelartige, doch eigene Ordnung

Der Fliegenhaft - ein Haft ohne Netz oder: ein Exkurs zur Ordnung der Eintagsfliegen

Netzflügler im Garten fördern

Im Garten benötigen die Netzflügler folgende Requisiten:

  • Läuse für Florfliegen, Taghafte und Staubhafte
  • für die Läuse wiederum Pflanzen wie Rosen, Obstbäume, Wegwarte, Rainfarn (siehe auch "Ein Garten für Schnabelkerfe")
  • Vegetation mit Versteckmöglichkeiten und Beutetieren
  • Blüten mit leicht erreichbarem Nektar wie z.B. die wilde Möhre
  • die Ameisenjungfern benötigen außerdem ebenen sandigen Boden
  • und bodennahe Insekten wie z.B. Ameisen und Wanzen.
  • Bachhaft und (eigentlich aus einer anderen Ordnung) Fliegenhaft benötigen zudem ein naturnahes, sauberes Gewässer.
  • Der Schmetterlingshaft würde eine magere und sonnige Blumenwiese mit Gefälle benötigen, ist in Deutschland jedoch leider nur aus geschützten Biotopen bekannt und nicht aus dem Siedlungsraum.
  • Nicht benötigt werden Florfliegenkästen. Im Naturgarten finden die Florfliegen auch ohne Kasten genug Unterschlupf. Unter dem Suchbegriff "Florfliegenkasten" kann ein kurzer informativer Beitrag auf Wikipedia nachgelesen werden.

Weiterführende Links:

Aufgrund der geringen Bekanntheit existieren nur wenige Informationsquellen zu den Netzflüglern. Das ausführlichste deutschsprachige Portrait der Schmetterlingshafte findet man unter buntewiese-stuttgart.de. Kurze Portraits der Ameisenjungfer und der Florfliege finden sich auf naturspektrum.de, wovon dankenswerter Weise auch Fotos für diesen Beitrag zur Verfügung gestellt wurden. Florfliege plus Kamelhalsfliege werden in der Rubrik Sonstige Insekten auf der Seite des NABU vorgestellt. Eine große Artenzahl der Netzflügler, Kamelhalsfliegen und Staubhafte (hier: Staubläuse) lässt sich in aller Kürze in der Insektenbox in der Rubrik weitere Insekten besichtigen. Eine Gesamtliste der Netzflügelartigen in Deutschland stellt das Rote-Liste-Zentrum bereit.